Crinitz, das Töpferdorf in der Niederlausitz

H 001 HaupstrasseDrehna hatte von 1745 an eine gut florierende Brauerei und Branntweinbrennerei. Eine Spiritusbrennerei hatten viele Rittergüter, in der sie Kartoffeln verarbeiteten. Erst durch die Einführung des Spiritusmonopols des Staates wurde ihnen der freie Verkauf von Rohspiritus verboten.

Doch weiter zum Kirchbau. Die Herrschaft Beesdau weigerte sich, das Bauholz für eine neue Kirche zu liefern. Sie  erklärte, kein Bauholz in den Forsten zu haben und außerdem durch unbezahlte Tonentnahme durch Crinitzer Töpfer geschädigt zu sein. Sie stellte aber zum Bau einer Kirche und einer neuen Schule in Crinitz den Herrschaftsgarten zur Verfügung. Es kam aber weder zum Neubau einer Kirche noch einer neuen Schule. Das Archiv des Rittergutes Beesdau ist 1945 vernichtet worden. Akten über die Übereignung des Herrschaftsgartens dürften aber noch vorhanden sein. Als Gotteshaus diente die vom Steinzeugwerk Krüger gestiftete Begräbnishalle auf dem Friedhof. 

Der Herrschaftsgarten wurde nach 1945 vom Rat der Gemeinde der Arbeiter-Wohnungsbau-Genossenschaft zum Bau von bisher 2 dreigeschossigen Wohngebäuden überwiesen. Die beiden Wohngebäude fügen sich leider nicht in das landschaftliche Gepräge des Dorfes ein und erinnern eher an die unseligen Mietskasernen der Industriestädte. Das alte, an der Chaussee gelegene Schulhaus, wohl das primitivste im ganzen Kreise, genügte seit 1945 nicht mehr den Anforderungen. Durch Ausbau von Klassen und Errichtung einer Baracke konnte nach 1945 der Schulbetrieb notdürftig aufrechterhalten werden. Zu einem Neubau einer modernen Schule kam es bis zum 2. Weltkrieg nicht, obgleich Pläne vorlagen und die Herstellung von Mauersteinen und Dachziegeln in heimischen Ziegeleien mit geringen Kosten möglich war und die Regierung eine finanzielle Beihilfe zusagte.