Crinitz, das Töpferdorf in der Niederlausitz

In Crinitz waren oft die persönlichen Interessen stärker als die Sorge um das Gemeinwohl. Erst vor einigen Jahren konnte in Crinitz eine moderne Zentralschule errichtet werden, die aber bei der zu erwartenden Schülerzahl kaum ausreichen wird.

Die Steinzeugindustrie in Crinitz, früher nannte man die Erzeugnisse Braungeschirr, ist erst Mitte des 19. Jahrhunderts begründet worden (1834-35), als die Auseinandersetzung der Crinitzer Grundeigentümer mit der Herrschaft Beesdau zum Abschluß gekommen war und die Bauern unbeschränkte Eigentümer ihres Grund und Bodens wurden.

1854 hatte Crinitz mit 15 Bauernwirtschaften nur einen Töpfer, der Grund und Boden besaß. (Akte im Landesarchiv Lübben). Nur der Gasthofbesitzer Nuck hatte damals 2 Hufen. Die Bauern zahlten 1-2 Taler jährlich an die Herrschaft Beesdau und lösten diese Verpflichtung durch eine einmalige Summe ab.

Die Töpferei ist eines der ältesten Handwerke der Menschheit. Bereits in der Jungsteinzeit wurden Gefäße aus Ton hergestellt. In der Bronzezeit, als die Feuerbestattung allgemein üblich war, erlebte die Töpferkunst eine hohe Blüte. Die Tongefäße der späteren Zeit, einschließlich der sorbischen Besiedlung, waren dagegen sehr primitiv. Erst vom 14. Jahrhundert ab, als adlige Familien Erinnerungsmale, sogenannte Grabstellen für ihre Toten anfertigen ließen, erreichte die Töpferkunst wieder einen Höhepunkt, allerdings nur in dieser Hinsicht. (Grabstelen in der Kirche von Drehna und Großmehßow)

Zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges war die Herstellung von Haushaltsgschirr aus Ton in allen Städten und einigen Dörfern verbreitet, 1650 gab es in Kirchhain, Doberlug und Schönborn schon Töpfergewerke. 1719 wird von Schönborn berichtet, daß man dort saubere Gefäße, Krüge, Flaschen und Büchsen herstellt, die wegen ihrer Dauerhaftigkeit und Schönheit ausgeführt wurden.