Crinitz, das Töpferdorf in der Niederlausitz

H 005 Toepfer tunschUm 1800 bezogen die Finsterwalder Töpfer mit ihren Waren Märkte. Zu dieser Zeit gab es in Drehna 2 Töpfer. Die Steinzeugtöpferei in Crinitz, die heute dem Dorfe das Gepräge gibt, wurde durch zugewanderte Töpfer aus Görzke im Fläming, wo heute die Töpferei aus Mangel an Ton eingestellt ist, aus der Gegend von Muskau und Herrenhut begründet. Wandernde Töpfergesellen fanden in Crinitz guten Ton, heirateten in Bauernwirtschaften ein, richteten eine Stube als Werkstatt her, in der sie ihre Tongefäße auf einer mit Füßen bewegten Drehscheibe formten und bauten einen Brennofen, in dem Holz verfeuert wurde.  Die Crinitzer Töpfer wurden seit dieser Zeit Hauptabnehmer von Brennholz der Drehnaer Forste.

Zunächst fanden die Töpfer den Ton auf ihrem Hof und im Garten. Als diese Lager erschöpft waren, gruben sie in den Wäldern gegen Pachtzins Ton. Später kauften viele Töpfer Waldteile, in denen Ton lagerte, besonders von der Herrschaft Beesdau und Weißack-Gahro. Ein großer Teil der Gahroer Buchheide ging in den Besitz zahlungskräftiger Töpfer in Crinitz über. Hergestellt wurden in Crinitz Krüge für Flüssigkeiten (Wasser, Bier, Schnaps), Gärkrüge, Pökeltöpfe, Satten zur Aufbewahrung von Milch, deren Sahne zum Butterstampfen abgeschöpft, während die dicke Milch gegessen wurde. Ferner wurden dickbauchige Flaschen für Speiseöl, Bier oder Kaffee zur Mitnahme auf Feld und Wiese, Teerbutten, die unter dem Wagen hingen, um die Holzachsen der Wagen zu schmieren, Weiß- und Braunbierkrüge, Napfkuchenformen, Reibenäpfe, auch Asch genannt, Waschbecken und Büchsen für Stiefelschmiere, besonders aber Einlegetöpfe aller Größen für Gurken, Obst, Pilze hergestellt.