Crinitz, das Töpferdorf in der Niederlausitz

Die Töpfer waren durstige Gesellen. Beim tagelangen Brennen konnte man auch Durst bekommen. Den „blauen Montag“ hielten die Töpfergesellen, wie damals alle Industriearbeiter, auch ein. Gastwirte machten ein gutes Geschäft, wovon die Größe der beiden Gasthöfe in Crinitz zeugt. Als die Bahn Berlin-Dresden gebaut wurde, fuhren die Töpfer ihre Waren zum Bahnhof Brenitz-Sonnewalde. Durch Bau der Verbindungsstraße durch Crinitz und die Eröffnung der Bahnstrecke Finsterwalde über Crinitz nach Luckau, wurde der Versand sehr erleichtert. Zwei Töpfereien in Crinitz entwickelten sich zu größeren Betrieben, Krüger am Bahnhof und Bühler, der von Ulm zugezogen war. Krüger nahm die Herstellung von Blumentöpfen auf. Im Laufe der Jahre wurden mehrere Millionen Blumentöpfe versandt.

Der weißgraue Ton bei Crinitz hat ein sehr hohes Alter. Er stammt aus dem Miozän, einer tertiären Erdperiode der Voreiszeiten. Oft handelt es sich um Blätterton, der in meterdicken Schichten übereingepreßt abgelagert ist. Man nimmt an, daß in sumpfigen Meeresbuchten Millionen Jahre hindurch Blätter von Laubbäumen zusammengetrieben wurden.

Das wohl einst zusammenhängende Tonlager ist in den Eiszeiten durch Aufpressung der Eismassen auf dem Landrücken zerrissen worden. Es bildeten sich am Hang des Landrückens Sättel, Mulden und oft kleine Tonnester. Mitunter finden sich im Ton Stücke von Schwefeleisen, die vorsichtig aufbewahrt werden müssen, weil sie Holz und Leder zerfressen. Im 16. Jahrhundert wurde einem Herrn von Maltwitz auf Drehna das Recht zur Produktion von Kupfervitriol aus dem Tonlager bei Großmehßow verliehen. Vielleicht erinnert der Name Drehna Teich am Ortseingang von Großmehßow an diese Zeit. Der frühere Name Kupferwasser am Eingang von Großmehßow ist nicht mehr bekannt.