Crinitz, das Töpferdorf in der Niederlausitz

Ein Dorfzentrum – einen Dorfanger mit Kirche, Schule und einen Gasthof – besitzt Crinitz nicht. Das an einer Ausbuchtung am unteren Hange des Landrückens sich erstreckende Dorf ist nach allen Himmelsrichtungen, nach Drehna, Babben, Gahro und Bergen von bewaldeten, z.T. steil ansteigenden Höhenrücken umgeben. Das ist ein besonderer Vorzug, der an thüringische Landschaftsbilder erinnert. Mit Recht sprechen namhafte Botaniker der Mark, als sie von der Höhe des Drehnaer Weinberges über das im Tal langgestreckte Crinitz zu den blauenden Wellen des Landrückens schauten, von einem Klein-Thüringen.

Der Ortsfremde, der durch die 1 ½ km lange, mit Linden bepflanzte Hauptstraße von Crinitz fährt, ist überrascht, statt der bisher durchfahrenen kleinen ländlichen Dörfchen einen schmucken Ort mit sauberen, freundlichen Häusern und zumeist vorbildlich gepflegten Vorgärten vorzufinden, zumal die größeren Töpfereibetriebe infolge ihrer abseitigen Lage das Ortsbild nicht beeinflussen. Es ist zu hoffen, dass durch weitere Verschönerung des Ortsbildes, durch die Aufstellung von Ruhebänken und eine Bezeichnung von Wanderwegen durch die hügelige und waldreiche Umgebung nicht nur wie bisher Schulklassen angelockt werden, sondern auch Erwachsene, die Entspannung und Ruhe suchen, Crinitz zum Ziel einer Wanderung oder eines Ausfluges wählen.

Der Bau einer Jugendherberge und die Schaffung von Unterkünften für Erholungssuchende würde Crinitz zu einen geschätzten Erholungsort umwandeln. Ob es ratsam ist, Kapital in den Töpfereien zu investieren oder kleinere, wenig leistungsfähige Töpfereien zu schließen und die Gebäude zu Fremdenheimen auszubauen, wird die Zukunft lehren. Der Eingeborene empfindet ja meistens die Schönheit seiner Heimat am wenigsten.