Ein absolutes kunsthistorisches Highlight in Crinitz ist das eindrucksvolle "Töpferdenkmal". Dieses bezaubernde Kunstwerk befindet sich in der Straße „An der LPG“ und ist von einem malerischen kleinen Park umgeben, der zum Verweilen und Genießen einlädt. Der Park bietet gemütliche Sitzmöglichkeiten und wird von einem prächtigen Pavillon gekrönt, der Besucher dazu einlädt, eine Rast einzulegen und die friedliche Atmosphäre zu genießen.
Einmal angekommen, kann man sich in Ruhe das Denkmal und die kunstvoll gestalteten Reliefplatten, die seine Geschichte erzählen, genauer ansehen. Jedes dieser kunstvollen Reliefs ist reich an Details und bietet spannende Einblicke in die lokale Töpfertradition. Eine Beschreibung zu jeder Abbildung finden Sie hier, sodass Sie die historischen und künstlerischen Hintergründe besser verstehen können.
(gesehen von links nach rechts)
Der Kopf des Denkmals - Die Mutter als symbolische Figur von unvergleichlicher Weisheit und tiefer Fürsorge, breitet ihre Arme weit über die Köpfe der Kinder aus. Ihre Augen, erfüllt von Liebe und Entschlossenheit, blicken schützend auf ihre Kinder, die in den Schatten eines drohenden Krieges leben. Mit einer mütterlichen Umarmung, die Geborgenheit und Hoffnung schenkt, setzt sie alles daran, ihre Kinder vor der allgegenwärtigen Gefahr eines Krieges zu bewahren. Ihre Präsenz, von unerschütterlicher Stärke und unermesslichem Mitgefühl, ist ein Leuchtfeuer des Friedens in einer Welt, die von Unsicherheiten geplagt ist. Denn in ihrem Herzen weiß sie, dass die Liebe und Fürsorge einer Mutter die mächtigsten Waffen gegen die Dunkelheit und das Leid des Krieges sind.
Platte 1 - Ein verirrter Alter, der sich im Sturm der Zeit seine Zukunft sucht.
Platte 11 rechts - Ein Pioniermädel winkt ihm neue Hoffnungen und neues Leben für eine jetzt kommende bessere Zeit entgegen.
Platte 2 - 10 - deuten den ganzen Inhalt des Reliefs an: „Auferstanden aus Ruinen“.
Platte 12 - Ein Heimkehrer, der sich kaum zurecht findet in den Trümmern seiner Heimat.
Platte 13 - Der Streik, welcher sich zur lebhaften Debatte entwickelt.
Platte 14 - Kinder auf dem Weg zur Schule mit Schwamm, Schiefertafel und Holzpantoffel.
Platte 15 - Stalingrad – die Wende des Krieges.
Platte 16 - Dieser Mann zeigt durch seine Haltung den aufsteigenden Sozialismus, den er mit ganzer Kraft aufwärts tragen will.
Platte 17 - Wilhelm P i e c k - erster Präsident.
Platte 18 - Jeder darf lernen, um dem Sozialismus den größten Nutzen zu bringen.
Platte 19 - Bodenreform
Platte 20 - Entwicklung der Luftfahrt
Platte 21 - Auf Deck der „Freundschaft“, damit der arbeitende Mensch die Schönheit der Welt kennenlernen kann.
Platte 22 - Die friedliebende Menschheit will das Weltall erforschen.
Platte 23 - Die Töpfer- und Keramikkunst ist eine der ältesten Zweige der Produktion, die seit Bestehen unseres Ortes beheimatet ist.
Platte 24 - Schnitter auf dem Weg zur Ernte. Früher war die Landwirtschaft sehr schwer, weil sie gänzlich ohne Maschinen arbeiten mußte.
Platte 25 - Der Sämann mußte alles Saatgut mit der Hand in den Acker bringen.
Platte 26 - Das Abendessen: Nach getaner Arbeit mußten Suppe mit trockenem Brot oder Pellkartoffel mit Hering bzw. mit Leinöl oder Quark den Hunger stillen.
Platte 27 – 29 - Unsere Soldaten der Nationalen Volksarmee stehen Wache, um die Errungenschaften unserer Deutschen Demokratischen Republik, die wir schon in den letzten 20 Jahren geschaffen haben, zu schützen.
Platte 30 - Lehrer vermittelt den Kindern die neuesten Erkenntnisse der Wissenschaft.
Platte 31 - Freundschaft mit allen Völkern.
Platte 32 - Crinitzer Denkmalsplatz mit Denkmal vom ersten Weltkrieg und im Hintergrund die neuen Wohnblöcke.
Platte 33 - Tongrube – wo mit mühevoller Arbeit der Ton mit Schippe und Spaten und mit Mulden von Stufe zu Stufe aus der Tiefe bis zum Aufladen an die Oberfläche geschafft werden mußte.
Platte 34 - Auch eine Windmühle stand in Crinitz, die für das Dorf das Korn zu Mehl mahlte, das von den Hausfrauen in ihren eigenen Backöfen zu Brot gebacken wurde.
Platte 35 -Häuser und Fabriken wurden mit der Hand Stein auf Stein erbaut.
Platte 36 - Die Kartoffelernte damals wo Frauen stundenlang in gebückter Haltung die Kartoffeln hacken mußten.
Platte 37 - 39 - Die hoffnungsvolle Jugend winkt zwischen Ruinen und neuerbauten Häuserreihen uns allen froh entgegen, Städte und Dörfer schöner zu bauen, um in bequemen und hellen Wohnungen ein neues Leben zu beginnen.
Platte 40 und 50 - „Freundschaft“ - „Druschba“ war die Antwort.
Platte 41 - Kindergarten Crinitz
Platte 42 - Braunkohlen-Kombinat
Platte 43 - Der Arbeiter hat selbst den Schutz seiner Fabriken in die Hand genommen.
Platte 44 - Emblem für Crinitzer
Platte 45 - 46 - Ein Doppelgespann mußte den schweren Töpferwagen über Land ziehen, da Crinitz noch keine Bahn hatte.
Platte 47 - Dorfstraße mit Nuck‘s Gasthof, Brauerei, Konzertgarten und Kegelbahn.
Platte 48 - 49 - Mai-Demonstration
Platte 51 - Das heutige Bauen mit Kränen und Fertigteilen.
Platte 52 - Die Vereinigung beider Arbeiterparteien 1946.
Platte 53 - Mähdrescher: Die mühselige Arbeit des Mähens mit der Hand ist abgelöst durch den Mähdrescher, der die Ernte möglichst verlustlos einbringt.
Platte 54 – 55 - Abschließend an beiden Seiten befinden sich Blumenkästen mit durchbrochenen Sichtwänden.
Der Sockel des Reliefs -
Nach der Befreiung vom Faschismus beschäftigte mich immer der Gedanke, einen Gedenkstein für unsere Gefallenen zu schaffen. Diesen Gedanken habe ich in dem Sockel meines Reliefs verwirklicht. Für die vielen Menschen, die namentlich nicht mehr festzustellen sind, stehen die zahlreichen Kreuze zur Erinnerung. Vor dem Eingang dieses unübersehbaren Friedhofes knien in tiefer Trauer der Vater und die Mutter.
In der linken großen Platte zeige ich eine Mutter, die ihre Kinder fest umschlungen hält, um sie nie wieder sinnlos preiszugeben. Auf der rechten Seite stehen in der großen Platte eine Anzahl verzweifelter Frauen, denen man noch in letzter Minute ihr Männer zum Volkssturm weggeholt hatte. - Warum? - Wieso??
Beim Besteigen des Reliefs stehen zu beiden Seiten auf der Treppe Friedenstauben, von mir besonders robust gefertigt, um ihre Bedeutung hervorzuheben. Mit aller Kraft lassen sie sich auf den Erdball nieder, um den Frieden auf der ganzen Welt zu verbreiten.
Zu diesem Relief werden am 7. Oktober 1970 noch überlebend große Büsten von Lenin und Karl Marx aufgestellt.
(Erbauer, Künster und Töpfermeister Otto Schulze)